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von swagman » 7. November 2009, 15:12
07.11.2009
Umsetzung der Kolonie.
Da sich das Terrarium fĂĽr die Haltung dieser Art als nicht sehr geeignet erwiesen hat, habe ich die Kolonie in ein anderes Becken umgesetzt.
Das Terrarium hatte den Nachteil das beim offnen der Schiebetüren immer die Gefahr bestand, dass die im Becken furagierenden Ameisen sehr einfach hinausgelangen konnten. Für mich als Halter nicht weiter tragisch, aber für dritte ohne Erfahrungen im Umgang mit diesen wehrhaften Ameisen war es nicht möglich die Kolonie zu versorgen. Da ich aber gerne verreise, musste hier Abhilfe geschaffen werden.
Das neue Becken ist ein Aquarium, an dessen oberen Rand ich eine durchgehende Leiste angebracht habe. Die Unterseite dieser Umrandung habe ich mit Paraffin bestrichen, so dass die Ameisen keine Chance haben zu entkommen, zumal sie diese Absperrung ja kopfüber überwinden müssten. Ein dichtschließender Deckel vervollständigt die Anlage. Das Ganze funktionierte beim Umsetzen der Ameisen wunderbar, keine Einzige der aufgebrachten Ameisen schaffte es zu entkommen. Es lässt sich nun ohne Risiko im Becken hantieren.
Als neues Nest hab ich mich für einen liegenden Ytong-Stein entschieden. Dafür hab ich einen 60x20x5 cm Block mit entsprechenden Kammern ausgestattet und das Nest in zwei Hälften aufgeteilt, in der Mitte geteilt durch den Bewässerungsgraben um die Befeuchtung zu erleichtern. Beide Nesthälften sind mit einem Tunnel verbunden und besitzen je einen eigenen Zugang.
Die hälfte der Kammern habe ich mit Sand komplett aufgefüllt um den Ameisen etwas Arbeit zu geben.
Die Umsetzung der Ameisen erfolgte in zwei Schritten, zuerst habe ich die furagierenden Arbeiterinnen in das neue Becken gesetzt und erstmal abgewartet wie sie es annehmen.
Zum einen wollte ich das neue Becken testen, zum anderen hatte ich die Hoffnung, dass der eigentliche Umzug leichter läuft wenn schon einige der Ameisen das neue Nest kennen.
Funktionierte auch wie geplant.
Als der komplette Umzug der Kolonie anstand, wurde die Brut recht zĂĽgig in das neue Nest gebracht.
Erstaunlich fand ich die eher zurückhaltende Aggression der Ameisen, als ich das alte Nest öffnete. Am aggressivsten verhielten sich nur die Arbeiterinnen, welche sich ausserhalb des Nestes befanden. Die meisten im Nest befindlichen Tiere drohten nur, zogen sich aber sofort zurück wenn ich versuchte sie mit der Pinzette zu ergreifen. Dennoch ging das Umsetzen recht schnell und ohne Probleme vonstatten. Natürlich nutze ich die Möglichkeit das Volk durchzuzählen.
Insgesamt besteht mein Myrmecia pavida Volk derzeit aus 224 Arbeiterinnen, einer flügellosen Jungkönigin und natürlich der Altkönigin. Weiterhin separierte ich 22 Jungköniginnen und 2 Männchen, welche später abgetötet wurden.
Die Brut hab ich nicht gezählt, schätze sie aber auf etwa 60 Puppen und etwa um die 100 Larven in allen Größen. Eier waren keine vorhanden, da ich mit dem Umsetzen abgewartet habe bis aus diesen die Larven geschlüpft waren um mir die Arbeit zu erleichtern.
Bilanz nach einer Woche:
Bisher haben die Tiere den Umzug gut ĂĽberstanden. Zwar sind sie noch immer dabei das Becken nach ihren Vorstellungen umzugestalten, aber das ist fĂĽr mich nicht weiter tragisch.
Das Nest haben sie gut angenommen und es bietet doch reichlich mehr Platz als gedacht. Diese Erfahrung hab ich aber schon bei anderen Myrmecia Arten gemacht, ein liegendes Nest gibt deutlich mehr Platz fĂĽr die Tiere her als ein stehendes. Ist zwar optisch nicht unbedingt ansprechend, aber fĂĽr eine funktionelle Haltung deutlich besser geeignet.