Herbivoren-Vegetarier-Omnivoren-Carnivoren

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NIPIAN
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#49 AW: Herbivoren-Vegetarier-Omnivoren-Carnivoren

Beitrag von NIPIAN » 19. Oktober 2010, 06:58

Sobek will damit andeuten, dass er in Österreich aufs Gymnasium ging. Das ist allerdings kein Professor im Hochschulsinne als "höchster Rang", den es, nebenbei bemerkt, wohl so nicht gibt, sondern "nur" ein Kennzeichen der Verbeamtung.

Als Arzt bietet man dort auch Ordinationen an. Hat nur meist nix mit Weihen zu tun.
Merkwürdiges Völkchen.



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eastgate
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#50 AW: Herbivoren-Vegetarier-Omnivoren-Carnivoren

Beitrag von eastgate » 19. Oktober 2010, 08:29

Sobek hat geschrieben:Man darf bei der ganzen Sache auch nicht vergessen wieviele Tonnen Düngemittel, Pestizide, Herbizide und was auch immer für den Anbau von pflanzlicher Nahrung verbraucht wird. Meine Chemieprofessorin sagte immer: Wenn jemand Vegetarier oder Veganer sein will, gut. Aber mit Naturschutz zu argumentieren ist schlichtweg falsch.

Da würde ich sagen, dass deine Chemieprofessorin keine Ahnung hat, schlichtweg falsch liegt. Denn:
Für die "Produktion" von Fleisch muss muss überproportional mehr planzliche Nahrung angebaut werden, als ein für den direktverzehr eines Menschen bei gleichem Nährwert. Für 1 KG Fleisch müssen ca. 16 KG Getreide angebaut und verfüttert werden. Das liegt daran, dass wir ja nicht nur das Fleisch in reinform heranwachsen lassen können sondern etliche weitere Teile des Tieres notgedrungen mit Nahrung finanzieren müssen: Haut, Knochen, Haare, Federn, Blut und weiteres, was wir nicht essen können. Dazu kommt noch der tägliche Energieverbrauch des Tieres selbst.

Ergo: Fleischproduktion = mehr Düngemittel usw.

Es gibt eine Menge eindeutige Studien darüber, dass unser Verzehr an Fleisch bzw. insgesamt Tierischer Nahrung eindeutig zur Klimaerwärmung und zum Hunger in der dritten Welt beiträgt bzw. sogar im großen Maße mitverantwortlich ist. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Zum Beispeil veröffwentlichte dieWelternährungsorganisation der UN (FAO) den Bericht „Livestock’s Long Shadow: Environmental Issues and Options“. In diesem wird festgestellt, dass die Tierwirtschaft einer der Hauptveursacher für den Klimawandel ist. Im Bericht "Livestock and Climate Change" des Worldwatch Institutes wird das sogar noch deutlicher: So soll die Viehwirtschaft (Herstellung von Fleisch, Käse, Eier usw.) jährlich für den Ausstoß von 32,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid verantwortlich sein. Das ist mehr als die hälfte des gesamten Ausstoß von Treibhausgasen in auf der ganzen Welt!

Ich selbst bin weder Vegetarier noch Veganer, allerdings schließe ich nicht die Augen und erkenne die Verantwortung, die auch ich trage. Daher schränke ich meinen Fleischkonsum so weit es geht ein. Wenn ich Lust habe auf Fleisch, gönne ich mir trotzdem ein Steak. Das letzte Mal dass ich Fleisch gegessen habe war zum Usertreffen am 09.10.

Wiseman hat schon Recht mit der Aussage:
Wobei ich ganz persönlich der Meinung bin, dass eine gut kombinierte und ausgewogene Mischkost die gesündeste Lösung ist.
Allerdings gehts nicht nur um die persönliche Gesundheit, sonder eher um die Verantwortung gegenüber der folgenden Generationen.

Gruß

eastgate



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Wiseman
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#51 AW: Herbivoren-Vegetarier-Omnivoren-Carnivoren

Beitrag von Wiseman » 19. Oktober 2010, 10:37

eastgate hat geschrieben:Für die "Produktion" von Fleisch muss muss überproportional mehr planzliche Nahrung angebaut werden, als ein für den direktverzehr eines Menschen bei gleichem Nährwert. Für 1 KG Fleisch müssen ca. 16 KG Getreide angebaut und verfüttert werden. Das liegt daran, dass wir ja nicht nur das Fleisch in reinform heranwachsen lassen können sondern etliche weitere Teile des Tieres notgedrungen mit Nahrung finanzieren müssen: Haut, Knochen, Haare, Federn, Blut und weiteres, was wir nicht essen können. Dazu kommt noch der tägliche Energieverbrauch des Tieres selbst.

Ergo: Fleischproduktion = mehr Düngemittel usw.


Ist im Grundsatz zwar völlig richtig, aber trotzdem eine Milchmädchenrechnung. Zum Einen liegt der Nährwert von 1 kg Fleisch erheblich höher als der Nährwert von 1 kg Getreide oder Salat usw. Dadurch relativiert sich das von Dir aufgeführte 1:16-Fleisch-Getreideverhältnis schon einmal.
Hinzu kommt, dass Fleisch eine ganze Menge lebensnotwendiger Spurenelemente und Vitamine enthält, die im Getreide nicht enthalten sind. D.h., um den Verzicht von Fleisch zu kompensieren, reicht es nicht, nur Getreide anzubauen. Du benötigst auch Salat, Feldfrüchte (Kartoffeln, Möhren usw.) u.a.. Die haben aber oft einen erheblich höheren Anspruch an Wasserverfügbarkeit und Bodenbeschaffenheit, wodurch der Dünge- und Bewässerungsaufwand auch wesentlich höher ist (vom Flächenverbrauch ganz zu schweigen).
Und wie ich schon viel weiter vorn schrieb, sind Pflanzenfresser wesentlich effektiver darin, einen möglichst hohen Nährwert aus der schwer verdaulichen Pflanzenkost zu gewinnen als Fleisch- oder Allesfresser (deshalb haben sie ja auch den extrem langen Darm, einen Fermentiermagen und sind teils Wiederkäuer). Und dennoch machen sie fast den ganzen Tag nichts anderes als zu weiden, weil die gewonnene Energiemenge trotzdem relativ gering ist und nur die nahezu ganztägige Nahrungsaufnahme den benötigten Tagesbedarf deckt.
Ein Fleisch- oder Allesfresser frisst einmal täglich ein halbes Kilo Fleisch und ist satt. Würde er sich ebenso ernähren wie die Pflanzenfresser, würde er selbst bei 24-stündiger Nahrungsaufnahme früher oder später verhungern.

Zum anderen ist auch bei Weitem nicht jeder Boden und nicht jede Gegend (auch nicht hier in Deutschland) geeignet, um Getreide oder Ackerfrüchte anzubauen. Da bleibt nur die Möglichkeit entweder umfangreich zu bewässern bzw. zu düngen oder eine Magerweide anzulegen und Rinder oder Schafe darauf grasen zu lassen.
Klar, ist es eigentlich völliger Blödsinn Futterpflanzen auf hochwertigem Boden anzubauen, der viel besser geeignet wäre, für menschlichen Verzehr geeignetes Getreide oder Ackerfrüchte zu tragen. Allerdings haben wir hier in Deutschland derzeit noch immer eine landwirtschaftliche Überproduktion an pflanzlichen Produkten, weshalb die Bauern ja schon seit längerer Zeit staatliche Prämien erhalten, wenn sie Ackerflächen in Waldflächen umwandeln.
Teils haben die Bauern nämlich wegen der Übersättigung des Marktes oft gar keine andere Wahl ihr an sich hochwertiges Getreide als Futtermittel zu verkaufen, weil sie es sonst nicht loskriegen würden.
Viel schlimmer als das ist der Verbrauch von nahrungsmitteltechnisch hochwertigen Flächen durch den Anbau von Energiepflanzen (Raps und Mais zur Biospritgewinnung). Dieser hat in den vergangenen Jahren aufgrund der wesentlich höheren Subventionen, erheblich zugenommen, obwohl mittlerweile klar ist, dass die CO2-Bilanz von Biosprit keinesfalls besser ist als die von herkömmlichen Treibstoffen.
Trotzdem muss bisher keiner von uns auf sein Brot, seine Brötchen, seinen Salat und seine Kartoffeln verzichten, weil auch das die Nahrungsmittelüberproduktion nur geringfügig heruntergefahren hat.



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NIPIAN
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#52 AW: Herbivoren-Vegetarier-Omnivoren-Carnivoren

Beitrag von NIPIAN » 3. Dezember 2010, 14:44

*kram*


sr, musste unbedingt sein. Prüfungswoche abgeschlossen, gepimpten Glühwein reingekippt, zweite Runde im Anmarsch... whatever:

http://www.youtube.com/watch?v=inxspPU5ODU



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