Einsteiger sucht Hilfe!

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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krog-gar
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#1 Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von krog-gar » 18. März 2013, 00:30

Hallo zusammen

Ich bin seit 6Tagen stolzer besitzer einer kleinen Camponotus ligniperdus Kolonie. Sie besteht derzeit noch aus einer Königin und 4Arbeiterinnen. Dies sind meine ersten Gehversuche in der Welt der Ameisenhaltung.
Ich habe mich zwar im Vorfeld etwas zum Thema eingelesen, (vor allem über die Seite www.ameisenwiki.de) aber ganz offenkundig zu wenig, was ich mitlerweile sehr bereue. So habe ich meine Ameisen einfach in ein einzelnes Formikarium gesetzt, ohne etwas über Arena und Nest gelesen zu haben. Dieses Becken enthält derzeit:

-Ein Stück ausgestochene Erde aus einer waldnahen Magerwiese. Darauf wachsen Mose, löwenzahn und einige Gräser und kleinere Pflanzen (natürlich frei von Dünger und Pestiziden)
-Stück Totholz (auf jedenfall ein Weichholz, kein Hartholz)
-kleiner Napf für Futter
-Napf mit Wasser

Leider habe ich so natürlich auch einige Insekten und Kriechtiere mit eingeschleppt: Zwei kleine Spinnen (die ich aber bereits entfernen konnte), eine nacktschnecke, einige Asseln, 2Regenwürmer, sowie einige längliche Käfer, die sehr flink sind, aber so klein das sie meinen Ameisen wohl kaum schaden können. (sie haben jedesmal das weite gesucht, bevor sie mit einer Ameise in berührung kamen)

Die Glas Formikarien habe ich von einem Freund, der sich vor einiger Zeit einiges zugelegt hat, dan aber schon bald die Lust daran verlohren hat und seine Ameisen einfach ausgesetzt hat. (Warscheinlich ein noch grösserer Idiot als ich)

Das bestzte Becken misst 30cmx20cmx20cm, und ist mit einem Glasdeckel mit Gitterstreifen verschlossen.
Ausserdem besitze ich ein deutlich grösseres Becken, ca. 60cmx 50cmx50cm.
Sowie ein kleineres, warscheinlich als Farm gedachtes schmales Becken mit den Massen 6cmx30cmx30cm
Die Königin hat sich mit sammt den Arbeiterinnen unter das Holz in die Erde verkrochen. Seit dem taucht ab und zu eine Arbeiterin auf und durchwandert die künstliche Aussenwelt.
Ich füttere die Ameisen derzeit mit katzenfutter, Honig, und Trauben. Habe bereits einmal beobachtet wie eine Arbeiterin am Honig geknabbert hat, ansonsten habe ich noch nicht gesehen das etwas angerührt wurde. Kan aber auch gut sein das sie einfach bei Nacht auf Futtersuche gehen, hab ich zumindest gelesen.


Nun, dies ist soweit meine Aktuelle Situation, nun zu meinen Fragen und bedenken:

Sind meine Ameisen in Gefahr? (keine Sterile umgebung, andere Insekten etc.)

Soll ich sie allenfalls umsiedeln? (und wenn ja ist so etwas überhaupt möglich? und wie?)

Wie soll ich weiter machen um meinen Ameisen eine möglichst artgerechte Haltung zu ermöglichen?

Bin eigentlich recht erfahren im umgang mit Tieren und deren Pflege. Wir halten seit Jahren Graupapageien, Blaustirnamazone, Schildkröten und Katzen. Artgerechte Haltung liegt mir sehr am Herzen. Normalerweise informiere ich mich genaustens darüber bevor ich mir ein neues Tier zulege, keine Ahnung was mich da geritten Hat.

Fühle mich gerade total miess und hoffe, das ihr mir trotz meiner Fehltritte weiter helft.

Gruss Krogi

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Ina H.
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#2 AW: Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von Ina H. » 18. März 2013, 11:12

Hallo Krogi

als erstes zu deinen Fragen:

Sind meine Ameisen in Gefahr? (keineSterile umgebung, andere Insekten etc.)


Nein, sind Sie nicht. In der Natur ist nichts steril, oder? Also, und mit andern Insekten können sie auch umgehen. Die werden höchstens irgendwann als Nahrung verwertet.

Apropos Nahrung. Bitte fütter deine Ameisen nicht mit Katzenfutter, denn wie der Name schon sagt, ist dies optimal für Katzen nicht für Ameisen.

Soll ich sie allenfalls umsiedeln? (und wenn ja ist so etwas überhaupt möglich? und wie?)


Ich würde sie nicht umsiedeln. Dein Formicarium gefällt mir. Biete ein Reagenzglas an und lass die Arena austrocknen. So hast du alle Ameisen in einem Nest und kannst dir immer noch überlegen eine neue Arena zu gestalten.

Wie soll ich weiter machen um meinen Ameisen eine möglichst artgerechte Haltung zu ermöglichen?


Du bist auf einem guten Weg. Mach dir nicht all zu viele Vorwürfe. Wenn du Fragen hast kannst du sie gerne stellen. Aber bis jetzt ist dir in meinen Augen nichts passiert was man als übertrieben große Dummheit darstellen könnte. Anfänger waren wir schließlich alle mal.

Aber bitte tu mir den Gefallen und informier dich über die Fütterung. Proteine sind wichtig, sollten aber nicht in der Form von Dosenfutter angeboten werden. Ich verfüttere z. B. überbrühte Heimchen und alles an Insekten was ich sonst noch so finde. Überbrüht daher, um die Gefahr von Milben zu verringern.


Liebe Grüße
Ina :)


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krog-gar
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#3 AW: Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von krog-gar » 18. März 2013, 11:35

Vielen Dank für deine Antwort

Zum Futter:
Habe im internet gelesen das katzenfutter in ordnung wäre. Aber es leuchtet natürlich ein, dass das nicht die beste möglichkeit ist. Von der fütterung mit gekauften Tieren habe ich gelesen, das diese oft mit Krankheiten befallen sind und mit viel sehr minderwärtiger Nahrung gefüttert werden was sich dan auch auf die ameisen überträgt.

Wir haben eigentlich sehr viel grün ums Haus. Da gibt es viele Insekten. Werde versuchen sie damit zu versorgen bis ich heimchen organisiert habe.

Zur Arena:
Das habe ich jetzt nicht ganz vrstanden. Wen ich das Becken austrocknen lasse ziehen die ameisen ins reagenzglas um?



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MirkoM
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#4 AW: Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von MirkoM » 18. März 2013, 13:30

Hallo krog-gar,

erst mal möchte ich auch sagen, dass mir die Einrichtung deines Formicariums gut gefällt. Vielleicht ein bisschen viel Erde ;)

krog-gar hat geschrieben:Zur Arena:
Das habe ich jetzt nicht ganz vrstanden. Wen ich das Becken austrocknen lasse ziehen die ameisen ins reagenzglas um?


Zumindest ist die Chance dann größer, da die Bedingungen im RG dann vermeintlich besser sind als im trockenen Arena Boden. Vielleicht hast du ja aber auch die Möglichkeit ein kleines Nest zubauen und an die Arena anzuschließen.
Hier mal ein paar Möglichkeiten wie dies Ausfallen könnte:
http://www.ameisenforum.de/vbseiten.php?page=16#A141

Ich denke damit erhöhst du die Chance eines Umzugs. Dies ist natürlich auch nur dann von Nöten, wenn du Wert auf einen Einblick in das Nestleben deiner Camponotus ligniperdus legst. Zumal du ein externes Nest zur Winterruhe von deiner Arena abschließen kannst und somit nicht die komplette Arena kühl lagern musst.

Schöne Grüße

Mirko



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krog-gar
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#5

Beitrag von krog-gar » 18. März 2013, 13:45

Also besteht die Idee darin, für eine Umsiedelung einfach einen 2.geeigneten Standort atraktiver zu gestalten, damit so von selber umziehen.

Ist es sinnvoll das möglichst bald zu tun, oder soll ich warten bis die Kolonie etwas stärker geworden ist und mehr als 4Arbeiterinnen umfasst? Ich fände so einen Umzug zwar sehr interessant, möchte meine Kleinen aber auch nicht übermässig belasten, oder gar in Gefahr bringen.

Habe mich jetzt nocheinmal mit dem Thema Nest beschäftigt und bin zum schluss gekommen, dass ich gerne ein Gipsnest bauen würde. Und zwar aus dem dünnen Terarium. (6cm)

Nun habe ich gelesen, dass die Ameisen das Nest selbst befeuchten, soll ich also eine Wassertränke ins Nest einbauen oder sie das Wasser von der Arena aus ins Nest transportieren lassen.

Mir stellt sich halt immernoch die Frage wie ich die Ameisen umsiedeln kann???



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Rantanplan
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#6 AW: Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von Rantanplan » 18. März 2013, 16:52

Hallo krog-gar! :D

Du hast dich immerhin besser informiert als so mancher "Ich hol mir jetz Blattschneiderameisen"-Halter, also wirst du da keinen Groll auf dich ziehen.^^

Katzenfutter ist übergangsweise besser als kein Futter also hör da erstmal nicht auf Antworten ohne Begründung (außer durch den Namen aber das ist ja wohl lächerlich), Quellen oder sonst etwas.
Auch ich hab schon oft von Haltern gelesen die Katzenfutter anboten und dadurch kurzfristig keine Defizite in ihren Kolonien zu verzeichnen hatten (wer jetzt von mir Beweise will, kann sich gern per PN melden dann such ich die Haltungsberichte nochmal).

Nun zum Thema Umsiedlung. Es gibt meiner Ansicht nach 3 Optionen:

1. Du lässt alles wie es ist. Befeuchtest die Arena weiter, lässt sie darin leben und hast dafür wenig Beobachtungsmöglichkeit zu ihrem Nestverhalten (Brutpflege, Nestausbau, Koloniegröße, etc.).

2. Du lässt die Arena austrocknen und stellst ihnen ein attraktiveres Nest zur Verfügung. Dadurch verdörren dir alle Pflanzen in der Arena und es dauert vermutlich sehr sehr lang bis alles durchgetrocknet ist und sie in das RG ziehen (aber Geduld ist eh das 1mal1 der Ameisenhaltung ^^).

3. Die Zwangsumsiedlung. In diesem Fall entnimmst du die Ameisen aus der Arena, gestaltest die Arena so um dass sie sich nicht mehr irgendwo verkriechen können und hast sie da wo du sie haben willst. Allerdings nicht ganz Streßfrei für dich und die Kolonie aber das sollte einer doch relativ robusten Art wie Camponotus ligniperdus nichts anhaben.

!!! Bitte nochmal mit einem Halter dieser Art besprechen, die können dir bestimmt besser Auskunft geben !!! (ich hab "nur" Lasius niger)


Entscheide dich erstmal für eine Option, dann kann man dir besser helfen als jetz alles weiter zu erläutern.

Druch meinen Auftakt möchte ich Ina H. in keiner Weise denunzieren. Aber hier im Forum wird zum glück viel Wert darauf gelegt Halbwissen zu unterbinden und Thesen auch zu begründen.



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German Oi
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#7 AW: Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von German Oi » 18. März 2013, 17:09

Hallo krog-gar

Ja die Ameisen befeuchten das Nest selber, aber nur wenn es sein muss. Bei großen Kolonien ist dies kein Problem aber gerade bei kleinen Kolonien würde ich nicht alles die Ameisen machen lassen und lieber selbst Befeuchten. Denn wenn das Gipsnest feucht ist erhöht das die Chance das die Kolonie schneller in das Gipsnest zieht.

Am besten du lässt dein jetziges Formicarium austrocknen und schließt das feuchte Gipsnest an. Irgendwann merken sie das es im Gipsnest bessere Bedingungen gibt und ziehen um.



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KyneGyne
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#8 AW: Einsteiger sucht Hilfe!

Beitrag von KyneGyne » 18. März 2013, 17:18

Hallo krog-gar und herzlich willkommen im Forum!

Auch von meiner Seite eine Entwarnung: Im Vergleich zu ca. 95 % aller anderen Gründungskolonien leben deine sowas von naturnah! ;)

Die Nachteile liegen nur auf deiner Seite und erst mal nicht bei den Ameisen (nicht vorhandener Nesteinblick und alles, was daraus folgt).

Bezüglich eines Umzugs bin ich eher pessimistisch: In der großen Menge an Erde-/Sand-/Lehmmischung ist wahrscheinlich so viel Feuchtigkeit gebunden, dass Du meines Erachtens in dieser Saison nicht unbedingt auf einen Umzug hoffen kannst. Das Problem (deins!) ist, dass Camponotus ligniperdus nicht sonderlich viel Feuchtigkeit braucht. Es gibt Berichte von Haltern, die ihre zugegebenermaßen etwas größere Kolonien in einem Ytongnest gänzlich ohne Bewässerung halten und ihnen nur Wasser in der Arena zur Verfügung stellen. Sie scheinen damit klar zu kommen.

Wenn Du die Möglichkeit hast, das ganze 30x20x20-Becken einzuwintern (also z.B. ein Kühlschrank, ein relativ kalter Keller, Garage,...) spricht erst mal nichts dagegen, sie drin zu lassen. Die werden sich da wohlfühlen. Über den Schlauchanschluss kannst Du das "Nestbecken" dann mit der eigentlichen Arena verbinden. So haben sie ordentlich Auslauf (falls das nicht eh schon passiert ist).

Fernziel für beobachtetes Wohnen wäre ein Umzug wohin auch immer (Reagenzglas, Ytong, Gipsnest (das aber wohl zernagt werden kann, siehe Steckbrief hier im Forum)). Ich habe zwar keine Erfahrung mit C. ligniperdus, aber ein Zwangsumzug aus diesem Erdnest wäre mir etwas zu gefährlich für die Tiere, Brut - falls vorhanden - könntest Du wohl definitiv abschreiben. Bleibt nur, das vorhandene Nest unattraktiv (z.B. trocken, kalt) und die Alternative schmackhaft zu machen (Wärme, optimale Feuchtigkeit).

Mein Vorschlg wäre: dieses Jahr im vorhandenen Becken lassen, ein abgedunkeltes Reagenzglas-Nest anbieten und erst mal nicht befeuchten. Den Wasserbedarf können sie über das RG decken. Sollten sie bis zum Winter umgezogen sein, bist Du fein raus. Im anderen Fall heißt es, die Bande im Becken einzuwintern. Dann müsste wohl mäßig befeuchtet werden, damit sie in der Winterruhe nicht austrocknen. Nach dem Auswintern konsequent nicht mehr befeuchten und immer eine Nest-Alternative anbieten.

So, mein Beitrag hat sich jetzt zeitlich und teils inhaltlich mit dem von Rantanplan überschnitten. Außer der Zwangsumsiedlung kann ich alles befürworten, aber vielleicht bin ich da zu memmig.

Grüße und viel Glück bei was immer Du mit ihnen vorhast.
Kyne



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