Die Temnothorax sind wohl alle tot, hab den ganzen Tag keine einzige gesehen…

Dafür habe ich ne weitere Pflanze gefunden deren Samen sehr leicht und schnell in grosser Menge gesammelt werden können und die den Ameisen scheinbar schmeckt: Spitzwegerich!
Die Ameisen tragen ihn jedenfalls ein. Ich würde ihn bloss nicht direkt am Wegrand sammeln, wegen den pinkelnden Hunden.

Noch was witziges: Die Ameisen haben ihre Müllhalde umquartiert!

Hab noch etwas Spitzwegerich gesammelt, geht am besten wenn man sie von oben nach unten abstreift!
Der Fund gestern war seiner Zeit etwas voraus, die meisten sind noch viel zu feucht und unreif, dies merkt man vor allem am weit grösseren Widerstand beim ablösen der Samen.
Gebe ein Update wenn sie allgemein reif sind, die Ameisen scheinen ihn echt zu mögen und gesund ist er auch

Schon faszinierend wie sich das Verhalten der Ameisen ändert, wenn die Kolonie eine gewisse Grösse erreicht hat!
Die ersten Monate war ich etwas enttäuscht, durch den Tag waren selten mehr als 20 Ameisen zu sehen die nichts taten als patrouillieren und gelegentlich n paar Seramis durch die Arena zu schleppen…
Die Aktivitäten fanden nachts statt, hab oft nicht schlecht gestaunt was die über Nacht angerichtet haben wenn ich am nächsten Morgen rein schaute!
Sie weigerten sich auch das Nest wirklich zu verlassen und durch die knapp 3 Meter Schlauch zu gehen um das neue Terrarium zu entdecken.
Ich vermute dass ne Temnothorax als erste durch kam, die Ameisen waren mal in riesen Aufregung und haben das Nest mit irgendwas regelrecht eingesprüht, gut 50 Ameisen die mit der Gaster auf dem Boden um die Eingänge rennen, sowas hab ich zuvor nie gesehen! Zwei Tage danach war die erste Messor drüben, dann ging es ganz schnell, nach ca 3 Monaten!
Mittlerweile sind sie jedenfalls VIEL mehr geworden, sind jetzt mehrheitlich tagaktiv. Auch die grössten Majore verlassen das Nest und ich hab jetzt wirklich was zu sehen, egal zu welcher Zeit!
Solltet ihr das gleiche Problem haben: verfüttert genug Protein und habt etwas Geduld, bald beginnt auch bei euch das Gewusel!

Ich dachte die Messoren wären schlechte Baumeister weil ihre Gänge immer wieder eingestürzt sind…
Bis ich feststellen musste dass ich für die Einstürze verantwortlich bin, ausgerechnet durch meine Bemühungen eben jene Einstürze zu verhindern!

Ich hab jeweils das ganze Terrarium mit Wasser eingesprüht, in der Annahme dass leicht feuchte Erde tragfähiger ist als trockene. Wenn ich aber besprüht habe hat sich die oberste Schicht dadurch sofort ausgedehnt und so die untere, von den Ameisen ausgehöhlte Schicht, regelrecht abgesprengt! Konnte es neulich sehr gut beobachten, man kann von einer regelrechten Kettenreaktion sprechen. In kürzester Zeit wurde so aus einem kleinen Eingang ein ziemlicher Krater!

Nun besprühe ich nur noch da wo nix einstürzen kann, der Rest trocknet so aber extrem aus! Heute Morgen haben sie begonnen die Brut in ein Trink-RG zu verlagern, jetzt ist schon ein ganzer Haufen drin. Nur blöde dass dieses RG so gut wie leer ist…

Hat da jemand Ahnung wie das mit den Nacktpuppen der Messoren funktioniert?
Können sie wirklich selbst die Luftfeuchtigkeit regulieren, zumindest in kleinen Räumen wie einem RG?
Dann wäre es ja kein Problem wenn es bald wirklich leer ist…
Und sollte ich die Heizung dahin umverlegen? Die Temperatur im Terrarium liegt bei 25 bis 27 Grad, reicht das schon? Leider lässt sich das Terrarium da unten nicht reinigen, deshalb sind keine besseren Bilder möglich

Ich bräuchte mal ganz schnell eure Hilfe!
Ich will eine Servformica fangen, letzte Nacht hat es seit dem ersten Mai das erste Mal geregnet!
Die Lasius niger sind schon im heller Aufregung!
Bei nem Formica-Nest konnte ich eine Drohne fotografieren.
Um welche Zeit schwärmt Formica oder die grosse rotbeinige Lasius mit unaussprechlichem Namen hauptsächlich? Gehe jetzt mal alle 2 Stunden auf Patrouille, drückt mir die Daumen, ich wünsche mir so sehr ne Serviformica Kolonie!

Lewy hat geschrieben: ↑

19. Juni 2023, 09:31

Um welche Zeit schwärmt Formica oder die grosse rotbeinige Lasius mit unaussprechlichem Namen hauptsächlich?

Formica schwärmen generell eher früher am Tag, aber auch bis in den frühen Abend. Formica fusca z.B. schwärmt laut Seifert an warmen Tagen zwischen 11 und 19 Uhr, Formica cunicularia gegen 8 Uhr (eine Beobachtung). Persönlich habe ich nie Abends/ nach Einbruch der Dunkelheit eine Formica-Gyne gesehen; immer nur morgens und nachmittags.

Bei Letzterer Art beziehst du dich wahrscheinlich auf Lasius fuliginosus oder? Die schwärmen (ebenfalls laut Seifert) an warmen Tagen von 16 bis 22 Uhr.

Zum zweiten Bild: das ist definitiv kein Lasius-Männchen; eher ein Formica-Männchen. Verglichen mit den Gynen der claustral gründenden Lasius-Arten ist die Gyne von Lasius fuliginosus winzig - ironischer Weise, da die Arbeiterinnen ja deutlich größer sind als die von z.B. Lasius niger. Die Männchen sind nochmal ein gutes Stück kleiner.


Viel Glück bei der Suche und nicht vergessen, dass Artennamen immer noch klein geschrieben werden!

Ja genau die hab ich gemeint! (Versuche nicht mal mir diesen Namen zu merken)
Witzig, vor kurzem hab ich ein gutes Bild einer Formica, auch mit roten Beinen und anthrazitfarbenem Körper ins Netz gestellt, da wurde behauptet es seien eben jene Unaussprechlichen, obwohl der typisch keilförmige Kopf mit den riesigen Augen und den sehr weit vorne liegenden Fühler klar für ne Formica sprach.

Aber hat kaum geregnet, sieht aus als hätten einige Arten zwar starten wollen aber die Geschlechtstiere wollten nicht, der Boden ist schon wieder steinhart! Sieht aber gut aus, da kommt noch mehr Regen!

Zitrus hat geschrieben: ↑

19. Juni 2023, 10:16

Viel Glück bei der Suche und nicht vergessen, dass Artennamen immer noch klein geschrieben werden!

Danke, werde es brauchen!
Und danke für den Hinweis dass man die Artennamen klein schreibt, Rechtschreibung ist mir sehr wichtig!


15 Uhr: der Boden ist wieder so trocken wie zuvor, nicht mal Lasius niger haben geschwärmt (sonst müsste man jetzt aufpassen wo man hin tritt um nicht drauf zu treten…)