Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Cayal
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#9 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Cayal » 1. April 2011, 22:59

Gilthanaz hat geschrieben:Hi Cayal,
guter Beitrag. So es denn nun sei, das Merkur die FÀhigkeiten hÀtte um solche Dinge zu beweisen, ist er doch nur ein einzelner Mensch; Da wird es eng, wenn so viele Tiere zu untersuchen wÀren!
Er kann ja gerne bei seinen Forscherkollegen anfragen, ob sie nicht ihn dabei unterstĂŒtzen, aber zumindest ließt man ja beispielsweise im Amerikanischen Forum kaum etwas ĂŒber die großen Gefahren der Parasiten und dort schreiben auch diverse Forscher.
Gilthanaz hat geschrieben: Von daher finde ich es etwas viel verlangt. Wie aber Merkur auch schon schrieb: Wer finanziert denn eine grĂ¶ĂŸere Studie, und fĂŒhrt dutzende Nachwuchsbiologen UniversitĂ€tsgesponsert in die Botanik aller europĂ€ischen LĂ€nder, um den Beweis zu erbringen? Da ist es doch klĂŒger, zu warnen, auf das die Leute besonnen handeln :)
- G
Ja richtig, nur wenn man es dann weiter treiben möchte und am Ende ein Importverbot erwirken will, sollte man doch etwas handfestere Beweise erbringen können.

Ich persönlich halte die Gefahr jedenfalls (bis nichts weiteres bewiesen ist) fĂŒr so gering, dass ein Importverbot nicht gerechtfertigt wĂ€re. Aber natĂŒrlich kann er warnen, jeder darf seine Meinung haben, genauso wie ich die Gegenmeinung vertrete ;) Das Problem ist leider auch der Umgang, wenn ich so etwas schon wieder lese "die etwas weiter denken können!:mad:", kommt bei mir der Eindruck hoch, dass ich ja ĂŒberhaupt nicht zum weiter denken in der Lage wĂ€re, nur weil ich eine andere Auffassung von manchen Dingen habe ;) (Stichwort: respektovller Umgang)



Gilthanaz
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#10 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Gilthanaz » 1. April 2011, 23:05

Cayal hat geschrieben:[....]wenn ich so etwas schon wieder lese "die etwas weiter denken können!:mad:", kommt bei mir der Eindruck hoch, dass ich ja ĂŒberhaupt nicht zum weiter denken in der Lage wĂ€re, nur weil ich eine andere Auffassung von manchen Dingen habe ;)(Stichwort: respektovller Umgang)
Da kann ich Merkur allerdings verstehen... von anderen Gebieten ist mir aus erster Hand durchaus schmerzlich bewusst, das man immer wieder warnt, warnt, warnt - und dann gehts schief, aber keiner hatte auf einen gehört.

Auf Dauer ist es sehr deprimierend und man greift zu Methoden, die etwas mehr aufsehen erregen und zu mehr Diskussion unter den Interessentes des Fachgebiets fĂŒhren.

So leidenschaftlich beide Seiten auch die Diskussion fĂŒhren, auf lange Sicht hat der Real/Pessimist im Großteil aller FĂ€lle recht. Und wenn es noch 1500 Jahre dauert: Irgendwann kommt die 1:100.000.000.000 Chance zum tragen, und plötzlich breitet sich ein gefĂ€hrlicher Parasit in der einheimischen europĂ€ischen Ameisenpopulation aus.

lg,
- G



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Imilius
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#11 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Imilius » 1. April 2011, 23:12

Hallo!

Das ist eine interessante Diskussion. Ich teile Cayal's Meinung nicht, aber nicht jeder hat dieselbe Meinung. ;) Deshalb sollte der respektvolle Umgang beibehalten werden. Jeder hier kann denken.

Wenn ich das hier so rauslese, dann bist du jemand, der Beweise braucht, Cayal, oder??

Gruß Imilius


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Cayal
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#12 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Cayal » 1. April 2011, 23:13

Imilius hat geschrieben:Hallo!
Wenn ich das hier so rauslese, dann bist du jemand, der Beweise braucht, Cayal, oder??


Beweise erleichtern das Glauben an bestimmte Dinge ungemein ;), also ja



Praetor
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#13 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Praetor » 1. April 2011, 23:58

@ Cayal

Nun, Merkur hat seine Meinung mit seinen Ueberlegungen begruendet, die auf Tatsachen gruenden. Es gibt genuegend Beispiele, die anschaulich demonstieren, welche Folgen das Aussetzen von Pflanzen und Tieren auf das jeweilige einheimische Oekosystem hat. Ebenso hat er Recht mit der Aussage, dass heute niemand das Geld bereitstellt, um entsprechende Forschungen vernuenftig zu finanzieren. Dass Du aus den vorhandenen Beispielen nicht auf die hier diskutierte Situation extrapolieren kannst oder willst, ist nicht Merkurs Problem. Ich hoffe doch, Du glaubst nicht etwa an solche Sachen wie Evolutions- oder Relativitaetstheorie. Die sind naemlich auch nicht bewiesen. Oder nimmst Du gar Medikamente? Alles nicht bewiesen, sondern nur aus Statistiken extrapoliert.

Und ja, ich waere fuer ein Importverbot fuer diejenigen Arten, die aufgrund ihrer Biologie zu den pest ants zaehlen oder potentiell pest ants werden koennten. Darunter wuerde ich bereits Pheidole pallidula zaehlen.



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Imilius
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#14 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Imilius » 2. April 2011, 00:01

Ich habe nichts gegen Beweise. Sie sind immer gut.

Aber ich denke, dass wir in den letzten Jahrzenten traurigerweise genug Beweise gesammelt haben. Zahlreiche Tiere haben wir ausgerottet. Die Wandertaube, der Riesenalk, der Beutelwolf, der Berberlöwe, der Dodo und, und, und. Die blutige Liste nimmt kein Ende. Alle Tiere könnten heute noch leben. Das muss uns klar sein. HĂ€tte damals der großteil der Menschen die Natur angemessen respektiert, wĂŒrden sie heute noch leben.

FĂŒr mich reichen diese Beweise, um jede mögliche Gefahr einzugrenzen. Gut, du kannst sagen, was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?

Sehr viel. Denn die Natur ist weitaus komplizierter und empfindlicher als wir denken. Jeder negative Eingriff kann die Natur beeinflussen. Und Parasiten gehören dazu.

Jede Tierart, die durch uns stirbt, ist ein enormer Verlust. Wertvoller als alles Geld der Welt. Unersetzbar. Sollen wir es riskieren, nur weil wir noch keine Beweise haben?

Es ist Ă€hnlich wie mit Gott, da man nicht beweisen kann, dass es ihn nicht gibt, mĂŒssen deren AnhĂ€nger beweisen, dass es ihn gibt. Da man nicht beweisen kann, dass es einen solchen Parasit nicht gibt, mĂŒssen die Leute ihn nachweisen, die behaupten, dass eine Gefahr dadurch ausgeht.


Ob es Gott gibt weiß ich nicht, aber die Natur gibts. "Noch" ist sie allgegenwĂ€rtig. Sie gilt es zu schĂŒtzen und zu respektieren. Kein Gott der Welt kommt ihr gleich. :)

Gruß Imilius


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Ossein
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#15 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Ossein » 2. April 2011, 00:01

Cayal, es freut mich, dass Du verantwortungsvoll mit Deinen Ameisen umgehst - danke fĂŒr die Klarstellung.

Aber fĂŒr Beweise muss man, wenn es einen interessiert, schon selbst etwas tun, denke ich.

Momentan sieht man am allerdeutlichsten in Amerika, was eine invasive Ameisenspezies bedeutet - Solenopsis invicta.
Da ich nicht immer die gleichen und deutschen Quellen nennen möchte, verweise ich auf den Beitrag im Global Invasive Species Database/Solenopsis invicta.
Insbesondere kann ich den PDF empfehlen, der Invasive ants impacts heisst und im Absatz "General Impacts" erwÀhnt und verlinkt wird.

Da brauche ich mir nicht ganz genau vorzeigen zu lassen, was im Falle eines Falles mit unserer, eh gebeutelten, Flora und Fauna passierte, wenn es passiert.

Und eben auch mit der Varroa-Milbe, woher auch immer ihr Ursprung, sieht man zumindest deutlich, wie schnell so etwas gehen kann - eben auch, fĂŒr den solchermaßen geneigten, wie schnell wirtschaftlicher Schaden entsteht.

Und darin besteht die Unmöglichkeit der Diskussion: Wenn es passiert, ist es zu spÀt.
In aller Regel, ich kenne keine Ausnahme, gelingt es nicht den Invasoren auch nur wirkungsvoll einzudÀmmen.

Restrisiko?

Wahrscheinlich. Aber eines, das man auf jeden Fall minimieren sollte, oder?

LG, Ossein.



Cayal
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#16 AW: Notwendige Antwort auf einen Beitrag von Cayal

Beitrag von Cayal » 2. April 2011, 00:35

Ossein hat geschrieben:Momentan sieht man am allerdeutlichsten in Amerika, was eine invasive Ameisenspezies bedeutet - Solenopsis invicta.
Da ich nicht immer die gleichen und deutschen Quellen nennen möchte, verweise ich auf den Beitrag im Global Invasive Species Database/Solenopsis invicta.
Insbesondere kann ich den PDF empfehlen, der Invasive ants impacts heisst und im Absatz "General Impacts" erwÀhnt und verlinkt wird.


NatĂŒrlich solltest du auch erwĂ€hnen, dass keine der invasiven Arten durch den Ameisenhandel verbreitet wurde, sondern durch den Warenhandel. Willst du also wirklich das Risiko minimieren, solltest du zuerst diesen verbieten (wobei mittlerweile eh fraglich ist, ob nicht bereits die invasiven Ameisenarten ĂŒberall dort angekommen sind und sich verbreiten, wo es ihnen möglich ist).

Letztlich ist es nur unnĂŒtzer Aktionismus. Nach dem Motto: Wenn ich schon nicht die Schleusen des großen Kanals dicht machen kann, lege ich lieber den kleinen Nebenfluss trocken. Es bringt nichts.

Ossein hat geschrieben:Da brauche ich mir nicht ganz genau vorzeigen zu lassen, was im Falle eines Falles mit unserer, eh gebeutelten, Flora und Fauna passierte, wenn es passiert.


Bestreitet ja auch niemand, dass invasive Spezies Folgen fĂŒr die Flora und Fauna haben, nur ist dafĂŒr der Ameisenhandel kausal verantwortlich? Nein.

Ossein hat geschrieben:Und eben auch mit der Varroa-Milbe, woher auch immer ihr Ursprung, sieht man zumindest deutlich, wie schnell so etwas gehen kann - eben auch, fĂŒr den solchermaßen geneigten, auch wie schnell wirtschaftlicher Schaden entsteht.


Es spielt sehr wohl eine Rolle, denn Merkur fordert nur ein Verbot fĂŒr Privathalter, nicht fĂŒr die Forschung, irgendwie komisch, da doch gerade die Forschung so unverantwortlich mit ihren Tieren umgeht?

Ossein hat geschrieben:Und darin besteht die Unmöglichkeit der Diskussion: Wenn es passiert, ist es zu spÀt.
In aller Regel, ich kenne keine Ausnahme, gelingt es nicht den Invasoren auch nur wirkungsvoll einzudÀmmen.


Das Problem ist, dass man immer nur auf Dinge zeigt, die schief gegangen sind, aber nicht solche erwÀhnt, die seit Jahren problemlos laufen, ohne dass etwas passiert.

Ossein hat geschrieben:Restrisiko?

Wahrscheinlich. Aber eines, das man auf jeden Fall minimieren sollte, oder?

LG, Ossein.


Das kommt darauf an

a) wie hoch das Restrisiko ist
b) welche Folgen der worst case hat
c) mit welchen EinschrÀnkungen das Restrisiko eliminiert werden kann
d) ist es mit diesen EinschrÀnkungen auch wirklich vollstÀndig weg, oder ist es doch noch vorhanden (Warenhandel)?

Mir persönlich geht in Anbetracht dieser Punkte ein Importverbot zu weit, aber wie gesagt das kann jeder anders sehen ;)



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